
„Selektive Nährstoffrückgewinnung aus Biogasgärprodukten“
Bernd Simbach, Poll Umwelt- und Verfahrenstechnik GmbH, Selm
Während Kalium und Stickstoff überwiegend gelöst in der flüssigen Phase vorliegen, ist Phosphor überwiegend in den Feststoff integriert oder an den Feststoff angelagert. Durch die Fest-Flüssig-Separation lassen sich somit Kalium und Stickstoff über die Flüssigphase vom Phosphor über den Feststoff voneinander trennen. In Regionen mit einem Überangebot an Phosphor kann durch den Export des Feststoffs das Überangebot an Phosphor beseitigt werden. Dabei geht jedoch der für die oft sandigen Böden erforderliche Humusbildner verloren.
Zur Reduzierung des Überangebots an Phosphor in einer Region bei gleichzeitigem Erhalt des wertvollen Humusbildners ist die Phosphorrückgewinnung aus dem Feststoff erforderlich. Nach der Fest-Flüssig-Separation ist dieses Ziel durch einfache Ansäuerung wegen der ausgeprägten Schaumentwicklung nur mit Schwierigkeiten zu erreichen. Neben der Schaumentwicklung verursachen die in den Biogas-Gärresten enthaltenen Puffersysteme (Carbonat- und Ammoniumpuffer) für einen überproportional hohen Verbrauch an Säure, die im zweiten Schritt, der Phosphatfällung, mit einem geeigneten Alkalisierungsmittel wieder neutralisiert werden muss. Diese Verfahrensschritte führen zur Unwirtschaftlichkeit sowie zur weiteren Aufsalzung der Biogas-Gärreste.
Im Beitrag „Selektive Nährstoffrückgewinnung aus Biogasgärprodukten“ wird ein modulares Verfahren vorgestellt, mit dem
• das Überangebot an Phosphor in einer Region reduziert wird
• der wertvolle Humusbildner erhalten bleibt
• die starke Schaumentwicklung bei der Gärrestaufbereitung unterdrückt wird
• die zusätzliche Aufsalzung der Biogas-Gärreste vermieden wird

Die Tagung findet am Mittwoch den 04.06.2025 in Rotenburg/Wümme im Kräuterhotel Heidejäger statt.
Unter dem bekannten Tagungsmotto „Von Betreibern für Betreiber“ wird der „Workshop“-Charakter der
Veranstaltung beibehalten. Selbstverständlich legen wir wiederum großen Wert auf ausreichend Zeit zu
Diskussionen im Anschluss an die Vorträge.
Im Block 1 sollen rechtliche Fragestellungen für die Biogasbranche aus Gesetzen und Verordnungen
Hilfestellung für einen rechtskonformen und sicheren Anlagenbetrieb geben.
Im Block 2 behandeln wir Zukunftsperspektiven für Biogasanlagen im Biomethanmarkt und alternative und
innovative Verfahren zum Betrieb von Biogasanlagen und bei der Nutzung von Gärprodukten, die zur
Bestandssicherung der Anlagen und zur Verbesserung des wirtschaftlicheren Anlagenbetriebs beitragen können.
Hierbei konnten wir Referenten zum Einsatz von Stroh als